Wenn der Kulturausschuss des Stadtrats das Geld aus dem Kulturfonds verteilt, wissen die Freisinger, welche Highlights sie erwarten. 2017 kommen die "Sommer.Kultur.Nächte" auf dem Domberg

Von Birgit Goormann-Prugger

Wenn der Kulturausschuss der Stadt Freising über Anträge auf Unterstützung mit Geld aus dem Kulturfonds entscheidet, gibt es immer auch einen Überblick über kommende Highlights in Freising. Und da erwarten die Kulturfreunde in diesem Jahr gleich zwei. So plant der mehrfache Breakdance-Europameister Benedikt Mordstein im Februar einen großen "Breakdance-Battle". Neues tut sich aber auch auf dem Freisinger Domberg. Dort finden im Juli erstmals die "Sommer-Kultur-Nächte" statt.

Claudia Pfrang, die neue Direktorin des Bildungszentrums auf dem Domberg, bezeichnete die neue Veranstaltungsreihe als "Weiterentwicklung des Freisinger Theatersommers". "Es kann sein, dass es den in der klassischen Version nicht mehr geben wird, das wissen wir aber noch nicht, wir sind da gerade in der Experimentierphase", sagte sie weiter. Im Kardinal-Döpfner-Haus arbeite man an einem kulturellen Konzept, das auch die bevorstehende lange Bauzeit auf dem Freisinger Domberg überdauern könne. "Wir wollen den Menschen auch dann noch zeigen, hier passiert etwas in Sachen Bildung. Das ist mir ein großes Anliegen." Knapp 50 000 Euro sind für diese "Sommer-Kultur-Nächte" angesetzt, die im Juli erstmals auf dem Freisinger Domberg stattfinden sollen. An vier Wochenenden werden verschiedene Veranstaltungen angeboten. Die Stadt Freising unterstützt die neue Reihe mit 3000 Euro aus dem Kulturfonds.

Zum Programm gehört der Auftritt des Studierendenchors der Universität Amsterdam mit Geflüchteten (3. Juli). Laut Ingo Bartha vom Kulturamt ist auch angedacht, dass Asylbewerber aus Freising daran mitwirken. "Da sind wir gerade sozusagen in der Akquise", sagte dazu Claudia Pfrang. Der Studierendenchor aus Amsterdam befinde sich zu der Zeit gerade auf einer Studienreise und wolle geflüchteten Musikern, Chören und Bands die Möglichkeit bieten, an dem Konzert mitzuwirken. Nun müsse man natürlich zunächst herausfinden, wie viele und welche Musiker sich unter den Geflüchteten in Freising befinden.

Eine weitere "Sommer-Kultur-Nacht" gestaltet der Freisinger Asamchor mit der Aufführung der Oper "Dido und Äneas" (Ende Juni). Das Domberg-Kammerorchester gibt ebenfalls ein Konzert (9. Juli), das im Lutherjahr mit einer Lesung von "Luthers Tischreden" verbunden wird. "Wir denken darüber nach, im Renaissancehof ein Essen zu veranstalten, bei dem Luthers Tischreden zu hören sind. Danach würde dann das Konzert stattfinden", schilderte Pfrang. Zu Gast ist auf dem Domberg außerdem die evangelische Theatergruppe Opodeldok mit dem "Luther Spektakel" (20. Juli). Inszeniert wird ein imaginäres Fest im Hause Luther. Bei Luthers ging es bekanntlich immer rund. Studenten, Kinder und Pflegekinder, Gäste, Verwandte und Bedienstete - mehr als 30 Personen saßen regelmäßig an einem normalen Mittagstisch. Und: Luther war ein lebensfroher Mensch mit Freude an Musik, Tanz und Spiel.

Vor allem der Freisinger Kulturreferent Hubert Hierl zeigte sich von der gesamten Veranstaltungsreihe, die von der neuen Direktorin im Kardinal Döpfner Haus initiiert wurde, sehr angetan. "Hier sieht man, dass neue Besen wirklich auch gut kehren", sagte Hierl.

Bei dem Breakdance-Battle von Benedikt Mordstein im Attachinger Tanzsportzentrum werden die besten Breakdancer im Bereich der Kinder und Jugendlichen bis zu 16 Jahren und auch bei den Erwachsen gesucht. Mordstein will zudem einige Top-Teams einladen, die das Turnier insgesamt aufwerten sollen. Ein DJ und ein Moderator gestalten das Programm, Preisgeld wird ausgezahlt. Das kostet insgesamt 1800 Euro. Weil mit dem Eintrittsgeld nur 300 Euro erzielt werden, hat Mordstein Unterstützung in Höhe von 1500 Euro aus dem Kulturfonds beantragt, was auch bewilligt wurde.